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Mehr Nachhaltigkeit!

Eugen Engert ist von jeher dem Umwelt- und Naturschutz verpflichtet und erfüllt proaktiv alle Vorgaben aus dem Umwelt- Wasser- Haushalts- und Bergrecht. Ergänzend zur jahrelang bestehenden Zulassung als Fachbetrieb gemäß Wasserhaushaltsgesetz, erhielten wir im Sommer diesen Jahres eine Zertifizierung nach DIN EN 14001.

Darüber hinaus haben wir begonnen, das Geschäftsfeld „Horizontale Bohrtechnik“ ressourceneffizient weiterzuentwickeln: Mit Unterstützung der Effizienz-Agentur NRW entwickelten wir seit Dezember 2020 ein gemeinsames Konzept nach der „PIUS-Check“-Methode. Dieses bewertet die mit der geschlossenen Bauweise einhergehenden Einsparungen an Material und Ressourcen systematisch und beinhaltet eine nach Lean-Management-Prinzipien entwickelte Projektsteuerung. Ziel ist die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens – flankiert durch die  Umweltzertifizierung nach DIN EN 140001 – und das Beisteuern eines zukunftsfähigen Beitrages zur Ressourcen-Schonung, wovon die Umwelt sowie die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens profitieren.

Magische Millimeterarbeit

Fabian Terwey Minden. Beeindruckt schritten die Mitarbeiter bei der Präsentation um das neue Arbeitsgerät. Imposant ragte es im Sonnenschein rund 20 Meter hoch gen Himmel. Der Tiefbohrer auf dem Firmengelände in Dützen ist die größte Einzelinvestition in der 142-jährigen Geschichte von Eugen Engert.

Das Mindener Unternehmen für Brunnen- und Rohrleitungsbau investierte rund eine Million Euro. Nun wartet die Neuanschaffung auf ihren ersten Arbeitseinsatz. Und ein solcher hat es in sich.

„Es ist wie Magie, wenn der Bohrmeister eins wird mit der Anlage“, sagt Geschäftsführer Ralph Donath voller Anerkennung für seine Mitarbeiter. Bis zu 1.200 Meter tief kann das neue Gerät des norditalienischen Herstellers Fraste bohren. 36,5 Tonnen wiegt der sogenannte Tiefbohrer FS 500. Löcher kann er in unterschiedlichste Gesteinsformationen bohren. „Es ist zudem das erste Gerät in Deutschland mit einem Manipulator“, ergänzt Diplom-Ingenieurin Bettina Senske. Und die Leiterin der Abteilung Brunnenbau erklärt sogleich, was das bedeutet: „Das heißt, dass der Bohrer selbstständig das Gestänge für die Bohrung wechseln kann. Das mussten die Brunnenbauer sonst per Hand machen.“

Trotz dieser Erleichterung ist weiter Millimeterarbeit beim Justieren des Bohrers gefragt. Klassischerweise sind laut Donath drei Mann auf einer Baustelle unterwegs: der Kolonnenführer, der Geräteführer und ein Helfer. „Es ist ein ganz besonderer Menschenschlag, der den Tiefbohrer bedient“, berichtet Donath: „Man muss ja auch Lust haben, ständig auf Baustellen unterwegs zu sein. Dieses Personal bringt ein Höchstmaß an Leidenschaft und Eigeninitiative mit. Das ist kein 08/15-Job, sondern eine Berufung. Das spüren auch die Kunden und fragen deshalb explizit nach bestimmten Mitarbeitern, die das Loch bohren sollen.“

Bei dem Großteil der Aufträge beträgt die Bohrtiefe zwischen 300 Meter und 500 Metern. Teilweise liege der Bohrfortschritt laut Donath aber nur bei zwei Metern pro Tag. „Das ist in der Wasserwirtschaft anders als in der Ölindustrie, wo mehr Geld dahintersteckt“, erklärt der promovierte Volkswirt. Zu den Auftraggebern des nach eigenen Angaben bundesweit führenden Dienstleisters Eugen Engert zählen Stadtwerke, Wasserwerke, aber auch die Mineralwasserindustrie.

„Wir entwickeln das Unternehmen durch die Investition zum einen weiter und zum anderen erweitern wir es“, erklärt Donath. Denn neben dem neuen bleibt auch der bisherige Tiefbohrer aus dem Jahr 2002 weiter im Einsatz. „Der ist gut gewartet worden“, erklärt Donath. Der 54-Jährige ist seit 1998 Geschäftsführer des Unternehmens, das sein Personal auch selbst ausbildet.

Laut Donath erzielt das Unternehmen mit derzeit 140 Mitarbeitern am Stammsitz in Minden und einer Niederlassung in Leipzig mehr als 20 Millionen Euro pro Jahr. Und zu diesem Jahresumsatz soll zukünftig auch der neue Tiefbohrer bei Eugen Engert beitragen.

Der Autor ist erreichbar unter (05 71) 882 940 oder Fabian.Terwey@MT.de